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Das K Wort - Diagnose Krebs
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Diagnose

Diagnose und Behandlung bei Blasenkrebs

Was ist Blasenkrebs eigentlich? Wie lässt sich Blasenkrebs erkennen und was erwartet mich bei der Behandlung? Hier findest du die wichtigsten Informationen, die typischen Symptome sowie die möglichen Diagnose- und Therapieoptionen.

Bei Blasenkrebs, auch Harnblasenkarzinom genannt, hat sich in der Harnblase ein bösartiger Tumor gebildet. Tumore bestehen aus Zellen, deren Erbinformationen verändert sind und sich deshalb schneller teilen als gesunde Zellen. Unbehandelt breiten sie sich rasch aus und zerstören gesundes Gewebe. Abwandernde Krebszellen können Tochtergeschwulste, sogenannte Metastasen, bilden, die andere Organe befallen.

Bei Blasenkrebs entstehen fast alle Tumoren in der Schleimhaut, dem sogenannten Urothel der Harnblase.

Ist der Tumor bei der Diagnose auf die Schleimhaut begrenzt, wird er als „nicht-muskel-invasiver“ Blasenkrebs bezeichnet.

Hat sich der Tumor bereits ausgebreitet und ist in die Muskelschicht der Harnblase eingewachsen, sprechen Mediziner:innen von „muskelinvasivem“ Blasenkrebs.

In einigen Fällen hat der Tumor bereits Absiedlungen, sogenannte Metastasen, in anderen Organen gebildet. Dann handelt es sich um „metastasierten“ Blasenkrebs.

Es können sich auch gutartige Tumore in der Harnblase bilden, die dann entfernt werden, denn auch gutartige Tumoren können mit der Zeit Beschwerden verursachen oder sich zu Blasenkrebs entwickeln.

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Wie häufig ist Blasenkrebs?

Laut Robert Koch-Institut erkrankten 2016 in Deutschland rund 16.500 Personen an einem invasiven Harnblasenkarzinom.¹ Hinzu kommen noch etwa 13.500 Erkrankte an nicht-invasiven papillären Karzinomen (Ta) und in situ-Tumore (Tis) der Blase. Beide Tumore benötigen nach einer operativen Entfernung in aller Regel eine weitere Therapie.²

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Ursachen und Risikofaktoren von Blasenkrebs

Aktives und passives Rauchen sind die Hauptrisikofaktoren für das Entstehen von Blasenkrebs. Auch bestimmte chemische Stoffe wie zum Beispiel Amine erhöhen das Risiko zu erkranken. Luftverschmutzung sowie Arsen und Chlor im Trinkwasser können eine Rolle spielen⁵, ebenso wie chronische Entzündungen der Harnwege oder eine genetische Veranlagung. Bis sich ein Blasenkarzinom entwickelt, kann es allerdings viele Jahre dauern.

Infografik zu Rauchen als Ursache für Blasenkrebstumoren
Rauchen als einer der Hauptrisikofaktoren für Blasenkrebs
© Das K Wort
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Symptome und Früherkennung von Blasenkrebs

Die Symptome eines Blasenkarzinoms sind unspezifisch. Das heißt, sie können viele andere Ursachen haben. Dennoch solltest du die folgenden Anzeichen ernst nehmen und unbedingt von eine:r Urolog:in abklären lassen:

  • Schmerzen beim Wasserlassen, ohne dass eine Blasenentzündung vorliegt.
  • Häufiger Harndrang – es werden aber nur kleine Mengen Urin abgegeben (Pollakisurie).
  • Rot- oder Braunfärbung des Urins, ein typisches Symptom, das bei 80 Prozent der Blasenkrebspatient:innen auftritt, ohne Schmerzen zu verursachen. Die Verfärbung kann ein Hinweis auf Blut im Urin sein (Hämaturie).
  • Erschwertes oder nur tröpfchenweises Wasserlassen, manchmal mit Schmerzen verbunden (Dysurie).
  • Schmerzen im Unterleib: In späteren Stadien kann Blasenkrebs zu Unterleibsschmerzen oder Beschwerden in der Nierengegend führen.

Blut im Urin – von Frauen oft übersehen

Zwar erkranken deutlich mehr Männer an Blasenkrebs, bei Frauen geht der Tumor aber häufig mit einer schlechteren Prognose einher. Denn bei Frauen bleibt der Krebs oft länger unerkannt und ist bei Diagnose bereits weiter fortgeschritten. Ein Grund hierfür ist, dass Frauen eines der Hauptanzeichen für Blasenkrebs – Blut im Urin – häufig als Schmier- oder Zwischenblutung missdeuten. Bei Blasenbeschwerden mit ungeklärter Ursache sollten Frauen unbedingt eine:n Urolog:in aufsuchen.

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Diagnose bei Blasenkrebs

Am Anfang jeder Blasenkrebsdiagnose steht immer ein ausführliches Gespräch mit de:r Urolog:in. Er:Sie fragt dich nach deiner Krankengeschichte, deinen aktuellen Beschwerden, deinen Lebensumständen, ob und welche Medikamente du einnimmst und nach eventuellen Risikofaktoren. Diese gründliche Erörterung heißt Anamnese. Anschließend folgt eine gründliche körperliche Untersuchung.

Blut- und Laboruntersuchungen

Eine häufige Ursache für Blut im Urin ist eine durch Bakterien verursachte Blasenentzündung, die mit einer Antibiotikatherapie behandelt werden kann. Zunächst wird dein Behandlungsteam eine Urinprobe auf Blut und Entzündungszellen untersuchen. Mithilfe einer Urinkultur kann festgestellt werden, ob ein Infekt der Harnwege vorliegt. Bei Verdacht auf Blasenkrebs wird mittels einer Urinzytologie nach Tumorzellen im Urin gesucht. Die Urinzytologie gehört auch zur regelmäßigen Vorsorge von Risikopatient:innen, zum Beispiel, wenn in Deiner Familie bereits häufiger Blasenkrebs aufgetreten ist.

Bildgebende Verfahren

Gibt es im Urin Hinweise auf einen Tumor, wird dein:e Ärzt:in bildgebende Verfahren einsetzen, um Veränderungen der Blase sichtbar zu machen:

Eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) und eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmitteln (Urografie) helfen, die Diagnose Blasenkrebs abzusichern. So werden auch eventuell vorhandene Nieren- oder Blasensteine sichtbar, die auch Ursache deiner Beschwerden sein können.

Um noch genauer sehen zu können, wie groß ein Tumor ist und wo er genau liegt, wird dein Behandlungsteam eventuell auch eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) veranlassen. Bei einer CT erstellt eine spezielle Röntgenuntersuchung einen Querschnitt des Körpers. Tumoren, vergrößerte Lymphknoten und mögliche Tochtergeschwülste werden so sichtbar.

Bei einer MRT entstehen mithilfe von Magnetfeldern und Radiowellen Bilder des Körpers mit hoher Auflösung. Durch ein Kontrastmittel kann der Tumor noch besser sichtbar gemacht werden. Mehr zu bildgebenden Verfahren, die eingesetzt werden, um Krebs zu diagnostizieren, erfährst du auch auf der Webseite des Krebsinformationsdienstes.

Blasenspiegelung

Bei einer Blasenspiegelung, auch Urethozytoskopie genannt, führt der:die Ärzt:in eine winzige Kamera, die sich am Ende eines dünnen, flexiblen Schlauchs befindet (Zystoskop), durch den Harnleiter in Blase ein. Um das Einführen zu erleichtern, kommt ein Gleitgel mit einem schmerzstillenden Medikament zum Einsatz. Über einen Monitor kann der:die Ärzt:in Tumore oder auffällige Stellen sehen. Der Vorteil ist, dass bei Bedarf gleich eine Gewebeprobe entnommen und untersucht werden kann (Biopsie). Eine Blasenspiegelung findet meist ambulant statt.

Eine besondere Form der Blasenspiegelung ist die transurethrale Resektion, kurz TUR genannt. Wenn ein Tumor in der Harnblase wahrscheinlich ist, kann dein Behandlungsteam größere Gewebeproben entnehmen. Kleinere, nicht-muskelinvasive Tumore können mit dieser Methode sogar direkt während der Untersuchung vollständig entfernt werden. Diagnose und Behandlung erfolgen also in einem Schritt. Weil die TUR ein etwas größerer Eingriff als eine normale Blasenspiegelung ist, erfolgt sie unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung stationär.

Knochenszintigrafie zum Ausschluss von Metastasen

Besteht der Verdacht, dass der Tumor bereits Metastasen gebildet hat, erfolgt eine Knochenszintigrafie. Denn häufig bildet Blasenkrebs Knochenmetastasen, die mithilfe dieses Verfahrens sichtbar gemacht werden können. Du erhältst ein schwach radioaktives Kontrastmittel über eine Vene, welches sich in den Knochen anreichert. Auf den anschließend angefertigten Röntgenaufnahmen lassen sich Metastasen dann gut erkennen.

Eine medizinische Fachkraft mit einem Tablet, auf dem eine Röntgenaufnahme zu sehen ist
Sollte der Verdacht bestehen, dass der Tumor bereits Knochenmetastasen gebildet hat, können Röntgenaufnahmen Klarheit verschaffen
© SEAN LOCKE / Stocksy
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Stadien von Blasenkrebs

Auf Basis aller Untersuchungsergebnisse kann dein Behandlungsteam die Art und das Stadium der Erkrankung bestimmen, von dem die weitere Behandlung abhängt (Staging). Um einheitlich zu beschreiben, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat, ob bereits Lymphknoten befallen sind oder ob Metastasen vorhanden sind, hat sich die internationale TNM-Klassifikation bewährt.

TNM-Klassifikation

T beschreibt die Größe und örtliche Ausdehnung des Tumors (Primärtumor).

N beschreibt, ob und wie viele Lymphknoten befallen sind.

M gibt an, ob Metastasen vorhanden sind.

Liste zu Einteilung von Tumoren in Stadien bei Blasenkrebs
TNM Klassifikation bei Blasenkrebs
© Das K Wort

Je nachdem, mit welcher Methode die Tumorausbreitung bestimmt wurde, steht ein kleines „c“ bzw. ein kleines „p“ vor den Buschstaben T, N und M. Das „c“ steht für „klinisch“ (engl. clinical) und bedeutet, dass die Klassifikation mithilfe von bildgebenden Verfahren erfolgte. Steht dagegen ein „p“ für „pathologisch“ davor, wurde Tumorgewebe – nach Biopsie oder Operation – für die Stadieneinteilung untersucht.

Nach der TNM-Klassifikation beschreiben die Stadien pTa, pTis und pT1 nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs. Bei den Stadien pT2 bis pT4 handelt es sich um muskelinvasiven Blasenkrebs. Das Stadium M1 heißt, dass ein metastasierter Blasenkrebs vorliegt.

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Therapie und Behandlung von Blasenkrebs

Dein:e Ärzt:in wird dich ausführlich über die infrage kommenden Behandlungsmöglichkeiten aufklären. Gemeinsam entscheidet ihr dann, welche Therapie in deiner Situation am besten für dich ist.
Welche Therapie infrage kommt, richtet sich nach dem Tumorstadium und ob es sich um einen muskelinvasiven oder nicht-muskelinvasiven Tumor handelt.

Behandlung von nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs

Die Therapie der Wahl bei nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs ist die sogenanntetransurethrale Resektion (TUR) . oder zusätzlich eine Blasenspülung mit Medikamenten (Instillationstherapie) im Anschluss an die TUR.

Wenn der Tumor sich lediglich in der Schleimhaut der Harnblase befindet, kann er meist mithilfe der transurethralen Resektion (TUR) bereits während der Diagnose-Untersuchung entfernt werden.

Wie bei der Blasenspiegelung führt der:die Ärzt:in über die Harnröhre einen starren Schaft in die Blase ein, in dem sich eine kleine Kamera und eine Drahtschlinge befinden. Zeigt das Kamerabild einen oberflächlichen Tumor, entnimmt er:sie mithilfe der Drahtschlinge Gewebeproben. Die Schlinge steht unter Hochfrequenzstrom und erlaubt es häufig, nicht-muskelinvasive Tumore komplett zu entfernen oder zu zerstören.

Weitere Informationen, wann und wie die transurethale Resektion eingesetzt wird, sowie welche Nebenwirkungen dabei auftreten können, gibt es hier.

Um einem Rückfall vorzubeugen, folgt auf eine TUR die sogenannte Instillationstherapie. Hierbei spült der:die Ärzt:in bestimmte Medikamente in die Blase ein. Dadurch sollen einzelne Krebszellen, die möglicherweise bei einer TUR in der Blase zurückbleiben, entfernt und das Rückfallrisiko gesenkt werden. Zum einen kommen dabei Zytostatika wie bei einer Chemotherapie zum Einsatz. Diese zerstören sich schnell teilende Zellen wie Krebszellen. Bei Patient:innen mit hohem Rückfallrisiko kann die Blase auch mit Immuntherapeutika gespült werden. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe, die das körpereigene Immunsystem dazu anregen, Krebszellen abzuwehren. Bei der Blasenspülung wird dafür eine Aufbereitung aus lebenden Bakterien (Bacillus Calmette Guérin, BCG) verwendet. BCG ruft – ähnlich wie bei einer Impfung – eine Immunreaktion in der Blase hervor.

Für eine Instillationstherapie musst du in der Regel nicht im Krankenhaus bleiben. Sie kann auch ein:e niedergelassene:r Urolog:in vornehmen.

Behandlung von muskelinvasiven Blasenkrebs

Bei muskelinvasivem Blasenkrebs gibt es mehrere Therapien, die zum Teil miteinander kombiniert werden:

  • Verschiedene Operationsverfahren
  • Chemotherapie
  • Strahlentherapie
  • Immuntherapie (bei metastasiertem Blasenkrebs)

Tumorboard – Entwicklung eines individuellen Therapieplans

Je nach Klinik beraten Expert:innen unterschiedlicher Fachrichtungen gemeinsam über die für dich infrage kommenden Optionen in einer sogenannten Tumorkonferenz, auch Tumorboard genannt. Das Ergebnis eines solchen Tumorboards wird dir dein:e Ärzt:in umfassend erklären. Denn die Entscheidung, welche Behandlungsmethode bei dir zum Einsatz kommt, trefft ihr gemeinsam. Es ist es wichtig, dass du deine Behandlungsmöglichkeiten wirklich verstehst. Frage so lange nach, bis dir alle Einzelheiten klar sind.

Bei muskelinvasivem Blasenkrebs reicht die TUR als Therapie nicht aus. Stattdessen muss die gesamte Harnblase (radikale Zystektomie) sowie die Lymphknoten im Becken operativ entfernt werden. Manchmal ist es auch möglich, nur einen Teil der Blase zu entfernen (Teilresektion). Häufig müssen auch Nachbarorgane entfernt werden. Bei Frauen werden dann Gebärmutter, Eierstöcke, Eileiter und Teile der Scheidenwand entnommen, bei Männern Prostata und Samenbläschen.

Blasenersatz: Die Blasenfunktion wieder herstellen

Wenn die Blase komplett entfernt wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihre Funktion zu ersetzen und den Harn zu sammeln und abzuleiten. Ärzt:innen unterscheiden zwischen sogenannter „trockener“ und „nasser“ Harnableitung. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Bei der nassen Variante wird der Harn in einem über eine Öffnung in der Bauchdecke angeschlossenen Beutel (Stoma) gesammelt. Der Harn fließt kontinuierlich in diesen Beutel, daher kommt der Name „nasses“ Stoma.

Schematische Darstellung der trockenen Harnableitung bei Blasenkrebs mit einer Neo-Blase
Trockene Harnableitung bei Blasenkrebs mit einer Neo-Blase
© Roche Pharma AG

Bei der trockenen Harnableitung formt der:die Chirurg:in eine „neue“ Blase (Neoblase) aus einem Stück Dünndarm. Sie wird an die natürlichen Harnleiter angeschlossen. Diese Variante ist sehr diskret. Allerdings spürst du nicht, wann die Neoblase voll ist und musst beim Entleeren durch Drücken auf den Bauch nachhelfen. Die Operation ist deutlich aufwendiger als die Stoma-Variante.

Schematische Darstellung der nassen Harnableitung bei Blasenkrebs mit einem Stoma
Nasse Harnableitung bei Blasenkrebs mit einem Stoma
© Roche Pharma AG

Für die trockene und die nasse Methode gibt es weitere Varianten, die du dir hier anschauen kannst. Welche Harnableitung für dich passt, hängt unter anderem von deinem Allgemeinzustand ab. Dein:e Ärzt:in wird eine individuelle Lösung mit dir besprechen, bei der auch deine Wünsche berücksichtigt werden. Nimm dir Zeit und frage nach, falls du etwas nicht verstehst.

Schriftzug „50 % der Patienten eignen sich für eine Neoblase“
Neoblase als Therapieoption bei Blasenkrebs
© Das K Wort

Oft ist es sinnvoll, die Operation durch eine anschließende Chemotherapie zu ergänzen. Dabei kommen sogenannte Zytostatika zum Einsatz, die die besonders schnell wachsenden Tumorzellen angreifen und ihr Wachstum hindern. Es gibt verschiedene Zytostatika mit unterschiedlichen Wirkmechanismen. Sie werden meistens kombiniert, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen.

Eine Strahlentherapie kann eine Operation ergänzen. Sie hat den Vorteil, nur lokal auf den Bereich des Tumors zu wirken und nicht im ganzen Körper. Der Tumor wird gezielt einer hohen Strahlendosis ausgesetzt. Die durch die Strahlung verursachten Schäden können die Tumorzellen nicht reparieren und sterben ab. Die dazu nötige Strahlendosis kann auf mehrere Termine verteilt werden. Wenn dein Allgemeinzustand eine Operation nicht erlaubt, kann eine Strahlentherapie die Operation eventuell ersetzen.

Bei der Trimodalen Therapie werden TUR, Chemo- und Strahlentherapie kombiniert. Sie kommt zum Einsatz, wenn eine Operation nicht möglich ist.

Behandlung von metastasiertem Blasenkrebs

Hat der Tumor schon in andere Organe gestreut, wird oft die Blase nicht mehr entfernt, es sei denn, sie verursacht Beschwerden, wie zum Beispiel Schmerzen. Meist wird eine Chemotherapie eingesetzt, um auch die im Körper verstreuten Krebszellen zu zerstören. Verursachen Metastasen Beschwerden, werden sie möglichst operativ entfernt. Eine Bestrahlung der Metastasen ist auch möglich. Bei der Chemotherapie werden verschiedene Medikamente eingesetzt, die auch miteinander kombiniert werden, um die Wirksamkeit der Behandlung zu erhöhen.

Blasenkrebs streut häufig in Lunge, Leber, Knochen oder Lymphknoten.

Die Krebsimmuntherapie eröffnet neue Behandlungsmöglichkeiten für bereits weiter fortgeschritten Blasenkrebs, der bereits Metastasen gebildet hat. Der Ansatz der Immuntherapie liegt darin, das körpereigene Immunsystem zu unterstützen. Tumorzellen täuschen das Immunsystem und können so ihrer Zerstörung durch die Immunzellen des Körpers entgehen. Das Immunsystem erkennt die Krebszellen nicht als „fremd“ und „übersieht“ sie.

Die Folge ist, dass der Tumor ungestört wachsen kann. Die Immuntherapie hat einen Weg gefunden, diese Tarnung der Tumorzellen aufzuheben. Das Immunsystem erkennt die Krebszellen wieder und kann sie zerstören.

Die Anwendung der Krebsimmuntherapie erfolgt als Infusion, die alle zwei bis sechs Wochen verabreicht wird.

Unterstützende Behandlung und Palliativmedizin

Zu einer Krebstherapie gehört immer auch eine umfassende Behandlung von Symptomen oder Nebenwirkungen der Therapie. Ziel ist immer, eine möglichst hohe Lebensqualität für den:die Patient:in zu gewährleisten.

Schmerzen lassen sich in der Regel gut behandeln. Die moderne Schmerztherapie ermöglicht Betroffenen ein Leben mit möglichst wenig Schmerzen. Wichtig ist, dass die Dosierungen der jeweiligen Medikamente rasch und individuell angepasst werden.

Eine kurative Therapie verfolgt das Ziel, eine Erkrankung zu heilen. Die Palliativmedizin beschreibt dagegen die unterstützende Behandlung von Patient:innen mit weit fortgeschrittener, nicht mehr heilbarer Erkrankung. Die palliative Behandlung betrachtet immer den ganzen Menschen, nicht nur seine rein körperlichen Beschwerden. Auch seelische Belastungen, Sorgen und Ängste sollen aufgefangen werden. Deshalb arbeiten hier auch Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen zusammen: Ärzt:innen, Psycholog:innen, Sozialarbeiter:innen, Musiktherapeut:innen und andere. Die Palliativmedizin kann die Lebensqualität insbesondere bei fortgeschrittenem Blasenkrebs verbessern, steht aber allen Patient:innen zur Verfügung.

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Nebenwirkungen, Komplikationen und Langzeitfolgen von Blasenkrebs

Wie bei allen medizinischen Verfahren sind auch bei der Behandlung von Blasenkrebs Begleiterscheinungen möglich.

Eine TUR kann zu ähnlichen Beschwerden führen, wie sie bei einer Blasenentzündung auftreten können, wie beispielweise:

  • Häufiger Harndrang
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Infektionen
  • Blut im Urin
  • Komplikationen im Zusammenhang mit der Narkose

Auch bei der Instillationstherapie können durch die Spülung der Blase lokale Entzündungen auftreten, die aber meist rasch verheilen. Wird BCG bei der Blasenspülung eingesetzt, kann es auf den ganzen Körper einwirken: Es kann zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Übelkeit kommen.

Zu den möglichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie zählen: Erhöhte Infektanfälligkeit, Blutarmut (Anämie), entzündete Mundschleimhaut, Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen oder Haarausfall.

Bei einer Strahlentherapie sind folgende Nebenwirkungen möglich: Lokal begrenzte Reizungen und Entzündungen der Haut im Bereich des bestrahlten Gewebes, Reizungen an benachbartem Gewebe, wie etwa dem Darm, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Die Krebsimmuntherapie ist der Regel gut verträglich. Aber auch hier können Nebenwirkungen wie Hautausschläge und verschiedene Entzündungen an einzelnen Organen auftreten. Wichtig ist, dass du dich bei Anzeichen für diese Nebenwirkungen sofort bei deinem Behandlungsteam meldest. Eine zeitnahe Behandlung kann einer Verschlimmerung der Beschwerden vorbeugen.

Operationen sind stets mit einem gewissen Narkoserisiko verbunden. Ebenso können Infektionen oder Schwierigkeiten bei der Wundheilung auftreten.

Eine komplette Entfernung der Blase (Zystektomie) kann die Sexualität beeinflussen. Eine mögliche Folge ist ein gestörtes Erektionsvermögen bei Entfernung der Prostata. Frauen, deren Eierstöcke entnommen wurden, kommen vorzeitig in die Wechseljahre, da die Hormonproduktion eingeschränkt ist. Hormonpräparate können den Mangel ausgleichen.

Trotz moderner Operationsverfahren können bei Blasenersatz Infektionen der Harnwege auftreten. Du kannst vorbeugend viel trinken. Nasse Varianten erfordern sorgfältige Hautpflege. Es kommt häufiger zu Störungen am Stoma wie Narbenbildung und Entzündungen.

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Prognose – Lebenserwartung bei Blasenkrebs

Auch bei Blasenkrebs gilt: Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind Heilungs- und Überlebenschancen. Bei rund 13.500⁹ Betroffenen wird der Blasenkrebs in einem frühen Stadium erkannt. Es gibt keine regelmäßigen, von den gesetzlichen Krankenkassen angebotenen Vorsorgeuntersuchungen für Harnblasenkrebs wie für Brust-, Haut- oder Darmkrebs. Unklare Beschwerden solltest du immer ärztlich abklären lassen. So kann Blasenkrebs früh erkannt werden.

Infografik mit Fakten zu Blasenkrebs
3 Fakten zu Blasenkrebs
© Das K Wort
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Nachsorge bei Blasenkrebs

Die Nachsorge erfolgt direkt im Anschluss an deine Krebsbehandlung. Nutze die regelmäßigen Nachsorgetermine, denn Rezidive – ein Wiederauftreten des Tumors – sind bei Blasenkrebs recht häufig und sollten möglichst früh erkannt werden. Die Nachsorgetermine sind auch dazu da, Begleiterscheinungen der Therapie behandeln zu lassen oder Probleme in Alltag oder Beruf anzusprechen. In der Regel führt die Nachsorgetermine ein:e Urolog:in durch. Du kannst auch die Ambulanz des Krebszentrums nutzen, das dich behandelt hat. Die Untersuchungsformen kennst du bereits aus der Zeit der Diagnose: Blut- und Urintests und verschiedene bildgebende Verfahren sollen Auskunft darüber geben, ob der Krebs unter Kontrolle ist.

Die zeitlichen Abstände der Nachsorgetermine richten sich nach der Art der Blasenkrebserkrankung, dem Verlauf, dem Alter und nach deinem persönlichen Befinden. Anfangs erfolgen sie meist etwa alle drei Monate, ab dem 5. Jahr reicht ein Kontrollcheck einmal jährlich aus. Dein:e Ärzt:in wird mir dir einen individuellen Nachsorgeplan erstellen.

Nützliche Adressen bei Blasenkrebs

Ansprechpartner:innen und Adressen kannst du auch vor Ort über den Kliniksozialdienst oder Deinen Arzt erfragen.

Nützliche Adressen
Selbsthilfe-Bund Blasenkrebs e. V.

Informiert Patientinnen und Patienten, Angehörige und Interessierte allgemeinverständlich und patientennah. Du findest auch Selbsthilfe-Gruppen in deiner Nähe.

https://www.blasenkrebs-shb.de/
Online-Selbsthilfegruppe

Diskussionsforum rund um das Thema Blasenkrebs.

www.forum-blasenkrebs.net
Deutsche ILCO

Selbsthilfeorganisation für Menschen mit künstlichen Darm- oder Harnausgang.

www.ilco.de
Deutsche Kontinenz-Gesellschaft

Viele praktische Informationen und nützliche Tipps rund um das Thema Blasenkrebs.

www.kontinenz-gesellschaft.de
Urologenportal

Portal für Patientinnen, Patienten, Medizinerinnen und Mediziner mit vielen aktuellen Informationen.

https://www.urologenportal.de/
Deutsche Krebsgesellschaft

Größte onkologische Facheinrichtung im deutschsprachigen Raum mit breitem Informationsangebot

https://www.krebsgesellschaft.de
Krebsinformationsdienst

Das Deutsche Krebsforschungszentrum gibt umfassende Informationen rund um das Thema Krebs. Hier findest du auch Krebsberatungsstellen in der Umgebung.

https://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/adressen/krebsberatungsstellen.php
Ambulante Psychoonkologische Praxen

Praxen in deiner Nähe findest du hier:

www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/adressen/psychoonkologen.php
Bundesministerium für Gesundheit

Über Pflege- und Palliativversorgung informiert auch das Bundesministerium für Gesundheit:

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/publikationen/pflege.html
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin

Bundesweite Adressen und Informationen zu palliativmedizinischen Themen findest du im Wegweiser Hospiz – und Palliativversorgung Deutschland.

www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de/
Deutsche Stiftung Patientenschutz für Schwerstkranke, Pflegebedürftige und Sterbende

Berät und informiert auch im persönlichen Gespräch rund um die Themen Pflege, Patientenverfügung oder Vollmachten.

https://www.stiftung-patientenschutz.de/
Deutsche Schmerzgesellschaft e. V.

Hier findest du Adressen schmerzmedizinischer Einrichtungen.

https://www.schmerzgesellschaft.de/einrichtungen
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Zusammenfassung

  1. An Blasenkrebs erkranken deutlich mehr Männer als Frauen. Hauptrisikofaktor ist das Rauchen. Die Symptome sind oft unspezifisch. Bei 80 Prozent¹² der Betroffenen verfärbt Blut den Urin rot oder braun.
  2. Blasenkrebs wird häufig im frühen Stadium erkannt und kann dann gut behandelt werden. Ist die Entfernung der Harnblase nötig, kann ihre Funktion ersetzt werden. Es gibt verschiedene Operationsmöglichkeiten, die Betroffenen einen relativ normalen Alltag ermöglichen.
  3. Die Krebsimmuntherapie erweitert die Behandlungsmöglichkeiten für fortgeschrittenen metastasierten Harnblasenkrebs. Weil Rezidive vergleichsweise häufig auftreten, ist Nachsorge besonders wichtig.

Quellen

¹ RKI | Harnblasenkrebs, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

² RKI | Harnblasenkrebs, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

³ RKI | Harnblase, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

⁴ RKI | Harnblase, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

⁵ RKI | Harnblase, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

⁶ Deutsche Krebshilfe | Blasenkrebs, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

⁷ Deutsche Krebshilfe | Blasenkrebs, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

⁸ Ärzteblatt | Geänderte Indikationen zur Harnableitung, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

⁹ Deutsche Krebshilfe | Blasenkrebs, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

¹⁰ Deutsche Krebshilfe | Blasenkrebs, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

¹¹ Deutsche Krebshilfe | Blasenkrebs, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

¹² Deutsche Krebshilfe | Blasenkrebs, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

¹³ Blasenkrebs SHB | Komplementäre Therapie, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

¹⁴ Krebsgesellschaft | Bessere Lebensqualität durch Palliativmedizin, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

¹⁵ Krebsgesellschaft | Blasenkrebs, Harnblasenkrebs – Therapie, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

¹⁶ Krebsinformationsdienst | Blasenkrebs, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

¹⁷ Krebsinformationsdienst | Krebsentstehung, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

¹⁸ Krebsinformationsdienst | Metastasen, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

¹⁹ Krebsinformationsdienst | Wie läuft eine Chemotherapie ab, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

²⁰ Selbsthilfe-Bund Blasenkrebs e. V. | Möglichkeiten der künstlichen Harnableitung, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

²¹ Stoma Welt | Retraktion, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

²² Urologielehrbuch | Chemotherapie von Metastasen des Harnblasenkarzinoms und Prognose, zuletzt abgerufen am 11.12.2020

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